Der Pianist Igor Levit spielt nicht nur großartig Klavier, sondern engagiert sich auch gegen Antisemitismus. Er selbst bezeichnet sich als „Citizen. European. Pianist.“
Er hat ein Solidaritätskonzert im Berliner Ensemble organisiert, u.a. mit Michel Friedman, Wolf Biermann, Margot Friedländer, Dunja Hayali, Joana Mallwitz, Luisa Neubauer, Ulrich Noethen, Sven Regener, Maria Schrader, Katharina Thalbach, den Toten Hosen und vielen anderen.
Das Konzert ist bis November 2025 in der Mediathek der ARD zu finden. Knapp vier Stunden wurden Musik, Gedichte, Texte und Reden vorgetragen.
Mindestens 15 Mal will Igor Levit einen Abend dieser Art deutschlandweit organisieren. Er zeigt, wie viel politisches Engagement in der Kulturszene möglich ist.
dass morgen etwas besser werden kann,
solange haben wir die verdammte Pflicht,
diesen Schritt morgen weiterzugehen.
Heute hat sich für mich angefühlt,
wie ein Schritt nach vorne.“
Lesenswert ist auch sein Buch Hauskonzert. „Ich werfe einen Gedanken in die Luft, und sehe erst dann, was er mit mir macht, wie er sich entwickelt und welche Tragweite er hat.“ Dieser Satz und viel mehr an Berührendem zum Nachdenken steht im Buch von Igor Levit. Mit großem Interesse habe ich einen Text von Ferruccio Busoni gelesen, der Igor Levit inspiriert hat:
„Die Gesetzgeber verlangen, dass der Vortragende die Starrheit der Zeit wiedergebe, und erachten die Wiedergabe für um so vollkommener, je mehr sie sich an die Zeichen hält.
Läge es nur in der Macht der Gesetzgeber, so müsste ein und dasselbe Tonstück stets in ein und dem selben Zeitmaß erklingen, sooft, von wem und unter welchen Bedingungen es auch gespielt würde.
Es ist aber nicht möglich, die schwebende expansive Natur des göttlichen Kindes widersetzt sich; sie fordert das Gegenteil.‘
Jeder Tag beginnt anders als der vorige und doch immer mit einer Morgenröte.“
Ferruccio Busoni
Dieser Text steht im Buch „Hauskonzert“ von Igor Levit. Ich habe das Buch mit großem Interesse gelesen und habe sehr oft gestaunt, über das intensive Ringen von Igor Levit. Ein Gedanke von ihm hat mich an meine Neugierde erinnert, die ich noch immer für die Logotherapie empfinde. Auch die Inhalte der Logotherapie halten mich noch immer wach. Der Gedanke von Igor Levit klingt ähnlich wie die Erkenntnis von Viktor E. Frankl, dass uns das Leben fragt und nicht wir dem Leben sagen, wie es zu sein hat.
Anlässlich der Mozartwoche am 27. Jänner 2024 spielte Igor Levit in Salzburg und Joana Mallwitz dirigierte die Wiener Philharmoniker.
Ich höre auch gerne Igor Levits Stimme und das, was er zu sagen hat, ich lerne von einem 36-jährigen und er bringt Einsichten in mir zum Schwingen, die ich sehr mag. Auf der Seite meiner Podcast-Empfehlungen finden Sie den Link zu einem Gespräch zwischen Juan Moreno und Igor Levit.