Meine liebe Logotherapie und Existenzanalyse!
Es mag eigenartig sein an eine Lehre
eine Ode zu schreiben.
Inspiriert hat mich Lukas Bärfuss mit seiner
Ode an die Lehrer und Ode an die Schüler.
Dem Mann danken der „mir“ die
Logotherapie geschenkt hat kann ich nicht mehr.
Mich hat niemand eingeladen eine Art Plädoyer für die Logotherapie zu schreiben.
Ganz bestimmt gibt es wissenschaftlich kompetentere und viele, die sich länger als 35 Jahre mit der Logotherapie beschäftigen.
Meine Jugend beschreibe ich am treffendsten
mit den Begriffen: Gehorsam und Pflicht.
Mein jugendliches Bemühen um Pflichterfüllung
und Zufriedenstellung meiner Mutter dauerte fast vierzig Jahre – ein biblisches Ausmaß.
Nicht gerade vierzig Jahre war ich auf der Suche aber mehr als zwanzig ganz bestimmt:
Wie stelle ich die Familie zufrieden, aus der ich komme?
Wie bin ich meinen Kindern eine halbwegs gute Mutter?
Muss ich als Ehefrau tatsächlich alles erfüllen, was mir von daheim mitgegeben wurde?
Bin ich wirklich für die Zufriedenheit meines Mannes zuständig?
Denke ich eigentlich immer erst dann daran, wie es mir geht, wenn ein Chirurg sein Skalpell an mir ausprobiert?
Antworten auf diese Fragen stehen nicht in der „Ärztlichen Seelsorge“. Sehr wohl die Orientierung wie ich auf Lebensfragen antworte.
Wie oft habe ich diesen Satz gehört:
„Du musst nur wollen!“
Auf einmal muss ich nicht wollen.
Die Seite 101 in meiner „Ärztlichen Seelsorge“ beschenkte mich mit der Erkenntnis dass nicht ich falsch liege wenn ich nicht wollen wollen kann.
Ich hasste das Erfüllen von Normen und Vorgaben. Ich hasste die Ermahnungen, dass ich denken soll was die Leute sagen, wenn ich . . . .
Bis ich den Mut fand zum Boykott wurde ich 50.
Erneut halfen Chirurgen und brachten meine Wirbelsäule in eine stabile Lage.
Dafür wurde meine berufliche instabil.
Arbeitslos nach einem Jahr Krankenstand.
Die „Stunde Null“ und Blick zurück kann ich nur
dankbar staunen.
Das Leben fragt ständig und kunterbunt:
fröhliches, herausforderndes, liebenswertes, schmerzvolles, arbeitsintensives, staunenswertes, erfahrungsreiches.
Leben eben!
Die Liebe zur Logotherapie hat nie gelitten
nicht ein einziges Mal.
Warum nicht?
Ganz einfach deswegen, weil die Logotherapie nicht überfordert sondern herausfordert zum eigenen Fühlen, Denken und Handeln.
Sie ist eine Art logischer Hausverstand,
ein Lebensverstand.
Sie sieht den „Sinn vor dem Hintergrund der Wirklichkeit“ wie Viktor Frankl dies nennt
und erteilt jenen Hirngespinsten eine Absage
die in Wenn-Dann-Strategien ihr Heil suchen.
Was mir zum jeweiligen Zeitpunkt möglich war, habe ich bewältigt. Es war mühsam und dabei habe ich andere verletzt und mich auch.
Mittlerweile weiß ich, dass das Leben unerträglich wird wenn ich anderen Schwierigkeiten ersparen will, dann packe ich Probleme anderer kiloweise in meinen Lebensrucksack.
Die Erziehung meiner Mutter war eine Tragödie. Sie ist an mir gescheitert.
Aber mit ihrer Liebe zur Musik und zur Literatur war sie sehr erfolgreich noch heute denke ich bei jedem Konzert in Dankbarkeit an sie.
Ich erfuhr in der Logotherapie, dass es ein dreifaches Schicksal gibt und ich gestalten kann:
wie ich mit meinem Körper zufrieden bin
wie ich meine seelischen Bedürfnisse wahrnehme
wie ich meine Geistigkeit pflege:
Wie handle ich verantwortlich für meine Familie? Wie begegne ich jenen, die von der Mühe des Lebens nichts wissen wollen?
Mittlerweile weiß ich, dass es keinen Weg gibt, allen Menschen gerecht zu werden. Mein Bemühen hängt auch vom Wohlwollen des anderen ab.
Jedes Mal
wenn ich mich entscheiden musste
und nicht weiter wusste,
dachte ich an sie: an die Logotherapie
an Viktor und Elly Frankl
und an deren reiches Wissen vom Leben selbst
und vor allem an ihren Humor.
Ich brauche die lebendige Lehre der Logotherapie
die Begeisterung von Viktor Frankl
das Lachen von Elly Frankl
Ich brauche den Mut einzusehen,
dass manche Dinge im Leben sinnlos sind
und ich keinen Sinn suchen muss.
Ich liebe die Logotherapie
die mir Wege zeigt
wie das geht
dieses Spiel
ein Mensch zu werden.
Die Logotherapie und Existenzanalyse ist für mich eine Befreiungslehre und keine Befolgungslehre.
Glaube, Liebe, Hoffnung lassen sich nicht manipulieren und fabrizieren.
Niemand kann sie befehlen. Selbst dem Zugriff des eigenen Willens entziehen sie sich.Ich kann nicht glauben wollen,
Ich kann nicht lieben wollen,
ich kann nicht hoffen wollen –
und vor allem kann ich nicht wollen wollen.
Viktor E. Frankl, Ärztliche Seelsorge, Frankfurt 1994, Seite 101
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